Museum zeigt Kunststoff als Teil der Industrialisierung

Das städtische Museum widmet dem Thema Kunststoff als einem wichtigen Teil der Industrialisierung eine Dauerausstellung im 2. Obergeschoss am Beispiel der Firma GRÄCO und der Hessischen Celluloid und Holzwarenfabrik. Gezeigt werden Rohstoffe als Vorgänger der Kunststoffproduktion, wie etwa Horn und Schildpatt, aber auch Kunststoffe wie Celluloid.

Eindrucksvoll sind Arbeitsgeräte, wie Sägemaschinen, Poliermaschinen, Spezialmaschinen zum Einsägen für die Herstellung von Kämmen oder eine Drehbank, mit der Teile von Füllfederhaltern erstellt wurden.

Außerdem geben Schablonen, Modelle und Halbfertigprodukte Aufschluss über Produktionsprozesse. Eine Vielfalt von Produkten kann bewundert werden, angefangen bei aufwändig gefertigten Steckkämmen und Haarklemmen bis hin zu Handtaschenbügeln, Schirmgriffen und Schreibgeräten.

Öffnungszeiten Donnerstags 15 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung

Kontakt Museum Pfungstadt, Borngasse 7, 64319 Pfungstadt, Telefon 06157 / 988-1510, Fax 06157 / 988-1313, museum@remove.this.pfungstadt.de

Villa Büchner und Ultramarin

Wilhelm Büchner, der Bruder des Dichters Georg Büchner, ließ sich als Ultramarinfabrikant in Pfungstadt nieder und gab 1860 den Bau seiner Villa in Auftrag. Von 2005 bis 2010 wurde die Fabrikanten-Villa durch die Stadt Pfungstadt aufwändig saniert. Heute wird das Erdgeschoss für Empfänge genutzt. Obergeschoss und Dachgeschoss sind vermietet. Mit der Villa Büchner, die mit dem Farbstoff Ultramarin verbunden ist, nimmt die Kunststoffstraße inhaltlich einen Abstecher in den Bereich der Funktionsstoffe (Effektstoffe). Die chemische Herstellung der blauen Farbe basiert auf dem Brennen von Kaolin, Quarz, Soda, Glaubersalz und Schwefel. Als Reduktionsmittel wurde Kohlenstoff eingesetzt. Zum Einsatz kam sie nicht nur als Druck-, Textil- und Malerfarbe, sondern auch als Waschblau, mit dem vergilbte Wäsche wieder weißer schien.

Hessische Celluloid- und Holzwarenfabrik in der Hahnmühle

Die Hahnmühle beherbergte von 1919 bis in die 1980er Jahre die Hessische Celluloid- und Holzwarenfabrik GmbH. Hier wurden Schirmgriffe, Kleiderbügel, Türbeschläge und Celluloidröhren für die Herstellung von Schreibgeräten produziert. Bisher kann die Hahnmühle nicht besichtigt werden, sie sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt.

Adresse Hahnmühle, Gutenbergstraße 4 –6, 64319 Pfungstadt